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Sommer-Anlass mit PartnerIn: Besuch beim Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil

Am Mittwoch, 21. Juni 2023 durfte unser Präsident, Stephan Grau, 34 Teilnehmende anlässlich des IFU Sommeranlasses im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil begrüssen.

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) im Luzernischen Nottwil ist eine private, national und international anerkannte Spezialklinik für Querschnitt-, Rücken- und Beatmungsmedizin; akut, Reha und lebenslang, welche 1975 durch Guido A. Zäch gegründet wurde. Seine Vision: „Ganzheitliche Rehabilitation und Wiedereingliederung von Menschen in Familie, Beruf und Gesellschaft“. Ein wichtiger Bestandteil dieser ganzheitlichen Rehabilitation ist die soziale und berufliche Wiedereingliederung mittels vielfältiger Angebote und zielgerichteten Massnahmen der Sozialberatung, Eingliederungsberatung, ParaWork, ParaSchool, dem Atelier für Gestaltung und dem Sekretariat soziale und berufliche Integration.

Fabian Krieliger, Mitarbeiter Empfang im ParaForum und passionierter Handbike-Fahrer auf Wettkampfniveau, hat die Teilnehmenden auf dem Rundgang durch die 400 Quadratmeter grosse, multimediale und interaktive Ausstellung in Form einer fiktiven Wohngemeinschaft begleitet. Zu Beginn des Rundgangs haben sich die virtuellen Bewohner Sarah (32), Stefan (41), Christine (68) und Matteo (17) vorgestellt. Mit einem Audiosystem konnten in deren Zimmer kurze Audiosequenzen mit Erzählungen aus dem Alltag als Para- und Tetraplegiker abgehört werden. Fabian Krieliger gab den Teilnehmenden Einblicke in persönliche Themen wie Körperpflege, Hobbys, Mobilität, Sport; und den oft steinigen Weg der Integration in Gesellschaft, Beruf, Partnerschaft, Familie und Freundeskreis. Die Teilnehmenden konnten auch selber in einem Rollstuhl Platz nehmen und ausprobieren, wie gross die Herausforderung ist, einen Kühlschrank oder eine Backofentür zu öffnen.

Der zweite Teil der Führung stand ganz im Zeichen des Rollstuhlsports. Paul Odermatt, Berater Rollstuhlsport und persönlicher Trainer, u.a. von Rollstuhl-Topathlet Marcel Hug, nahm uns im Ende 2019 neu eröffneten Trainingscenter für querschnittgelähmte Sportlerinnen und Sportler in Empfang. Nebst seinen umfassenden technischen Informationen zu den einzelnen Rollstuhlsporthilfsmitteln für den Spitzen-, Breiten- und Nachwuchssport beeindruckte auch der Neubau, welcher direkt an die bestehende Leichtathletik-Anlage grenzt. Die Halle bietet (vor allem für das Training bei schlechter Witterung und im Winter) Trainingsrollen für 20 Rennrollstühle und 12 Handbikes sowie eine separate Station für Leistungsmessungen. Nebst Garderoben und Toiletten stehen den Sportlerinnen und Sportlern auch zwei Massageliegen zur Verfügung. Weiter steht die Werkstatt der Orthotec bereit, damit die Sportlerinnen und Sportler ihre Trainingsgeräte schnell und unkompliziert einstellen oder reparieren können. Orthotec stellt nicht nur die Werkstatt zur Verfügung, sondern entwickelt eigene Vollcarbon-Rennrollstühle. Die beiden Athleten Patricia Eachus und Marcel Hug spielten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des neusten Rennrollstuhls von Orthotec. Bereits beim ersten Renneinsatz an den Paralympischen Spielen in Tokyo im August-September 2021 holt Marcel Hug vierfaches Gold und bricht den Weltrekord über 1500 Meter. Später knackt er den 22-jährigen Weltrekord im Marathon, aufgestellt von Rollstuhlsportlegende Heinz Frei aus dem Jahr 1999.

Ein wahrer Blickfang ist das kunstvolle Wandbild, das sich über die gesamte Länge der Halle erstreckt. Das Künstlerpaar QueenKong aus Luzern hat dieses erstellt und dabei die Sportlerinnen und Sportler in den Kreativprozess miteinbezogen. Die einzelnen Elemente des aufwendigen Streetart-Werks basieren auf persönlichen Aussagen der einzelnen Athletinnen und Athleten. «FIRE» steht in grossen Lettern an der Wand. Es ist das Leitmotiv des Werkes und symbolisiert das innere Feuer, das die Rollstuhlsportlerinnen und -sportler zu Bestleistungen antreibt.

Die Besichtigung des ParaForums, des Trainingscenters und der Austausch mit Fabian Krieliger und Paul Odermatt waren beeindruckend. Der Besuch hat das Gefühl hinterlassen, dass Guido A. Zäch’s Vision „Ganzheitliche Rehabilitation und Wiedereingliederung von Menschen in Familie, Beruf und Gesellschaft“ im SPZ tatsächlich umgesetzt und auch gelebt wird.

Das köstliche Flying Dinner liess keine Wünsche offen und bot Zeit und Raum für angeregte Gespräche.

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